Wespennest verhindern: So gelingt es in wenigen Schritten

Wespennest verhindern

Wespen gehören in eine umweltgerechte Landschaft und stehen unter Naturschutz. Doch befindet sich ein Nest in der Nähe des Menschen, können die Bewohner zu einem echten Störfaktor werden. Am besten finden sie erst gar keinen Platz, um sich niederzulassen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich die Ansiedlung der Insekten erfolgreich verhindern.

Warum sollte man ein Wespennest verhindern?

Wespen bilden Staaten. Um ihre Nachkommen großzuziehen bauen sie Nester. Bevorzugt Orte sind wetterfeste, dunkle und sichere Bereiche mit Ecken, Kanten, Löcher, Ritzen, die einen Nestbau möglich machen. Dazu gehören:

  • Hohlräume und Spalten in Gemäuern und Hausfassaden
  • Dachvorsprünge
  • Dachstühle
  • Regenrinnen
  • Schuppen und Gartenhäuser
  • Rollladenkästen
  • Lüftungsschächte
  • Dicht gewachsene Hecken und blattreiche Baumkronen

Neben der sichern Unterkunft finden die Wespen an den Bauorten auch das Material. Für ihre Waben verwenden sie Baumrinde, Holzfasern, Zellulose und Totholz. Die Materialien finden sie an Stellen wie Holzverkleidungen, Zäunen, Matten, Pfählen und Bäumen.

Die Nähe von einem Wespennest feststellen

Eine Wespe im Haus oder Garten ist noch kein Hinweis auf ein nahegelegenes Nest. Manchmal kommen die Tiere auch von weit her und suchen einfach nach Nahrung. Doch befindet sich ein Nest in der Nähe, gibt es eindeutige Zeichen:

  • Ein starkes andauerndes summendes Geräusch.
  • Eine größere Anzahl von Wespen tritt immer wieder in Erscheinung.
  • Die Insekten halten sich überwiegend an gewissen Bauplätzen auf.
  • Es ist ein kunstvolles Objekt zu erkennen. Der fertige Bau hat eine runde Form, eine pergamentartige Struktur und ein kleines Einflug- Loch.
  • Im Freien bilden Wespen auch Nester am Boden. Dazu dienen bereits vorgefertigte Erdbauten von Mäusen, Maulwürfen und anderen Erdbewohnern.
wespe baut nest
daniilphotos/shutterstock.com

Den Wespenbau mit den richtigen Maßnahmen verhindern

Wespen beginnen im Frühjahr mit der Staatenbildung und dem Bau ihres Nestes. Die Fertigstellung kann bis zu sechs Monate dauern. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten die Maßnahmen zur Verhinderung greifen.

1. Den Wespen den Zugang zu Nistorten erschweren

Bevor der Wespenansturm beginnt, sind alle geeigneten Hohlräume für den Bau eines Nestes ausfindig und unzugänglich zu machen. Folgende Vorsorgen können getroffen werden:

  • Die Fassade des Hauses auf Schäden und Hohlräume untersuchen. Alle Spalten, Risse und Löcher im Mauerwerk abdichten.
  • Poröses Dämmmaterial oder unregelmäßige Dachziegel reparieren.
  • Offene Stellen an Fenster- und Türrahmen abdichten.
  • Dach- und Kellerfenster überwiegend geschlossen halten.
  • Äußere Öffnung am Rollladenkasten verschließen.
  • Durch das regelmäßige Betätigen von Jalousien werden die Wespen an einem Nestbau im Rollkasten gehindert.
  • Lüftungsschächte auf ihre Dichtigkeit überprüfen.
  • Bäume in der Nähe des Hauses nach Hohlräumen im Stamm absuchen und diese schließen.

2. Gerüche gegen Wespen einsetzen

Wespen besitzen einen sehr feinen Geruchssinn. Sie können leckerer Nahrung schon von Weitem riechen und werden angelockt. Handelt es sich um einen für sie unangenehmen Duft, meiden sie diese Orte. Vor allem reagieren Sie empfindlich auf starke Gerüche von ätherischen Ölen:

  • Lavendel- und Nelkenöle
  • Basilikumöle
  • Der Geruch von Zwiebel und Knoblauch
  • Weihrauch
  • Essig und Kaffee

Als Abwehr der Insekten können die ätherischen Öle im Haus ausgebracht werden. Dazu dienen Säckchen mit entsprechenden Kräutern und Gewürzen, mehrere aufgestellte Schalen mit Duftölen oder Räucherkerzen bzw. -stäbe. An der Hausfassade, auf der Terrasse und am Fensterbrett können zusätzlich stark riechende Pflanzen wie Weihrauch, Zwiebel und Knoblauch in Blumenkästen oder in Blumenampeln gedeihen. Befindet sich schon ein verlassenes Wespennest am Haus, ist dies umgehend zu entfernen und die Stelle gründlich zu reinigen.

Wespen nehmen den vertrauten Geruch ihrer Art genau war. Bei der Suche nach einem brauchbaren Bauort kann die Königin dadurch angelockt werden. Lässt sie sich nieder, kommen bald viele Untertanen dazu. Gemeinsam gründen sie einen Staat und sorgen für einen wachsenden Nachwuchs.

3. Das Anlocken vermeiden

Wespen sind sehr emsige Insekten. Sie suchen stets nach Nahrung und Materialien für den Wabenbau. Ihre Nahrung besteht aus pflanzlichen sowie tierischen Stoffen. Neben anderen Insekten, Raupen und Würmern fressen sie mit Vorliebe reifes Obst. Doch auch Lebensmittel für Menschen wie Fleisch, Käse, Wurst und Schinken stehen auf ihrem Speisezettel. Finden sie beides nicht ausreichend, suchen sie sich einen anderen Ort. Den Zugang zu Nahrung und Baumaterial erschweren oder verhindern:

  • Die Früchte auf den Obstbäumen mit einem Insektennetz vor den Insekten schützen.
  • Das Fallobst baldmöglichst aufsammeln.
  • Feste und flüssige Nahrungsmittel für Menschen nicht offen stehen lassen.
  • Den Komposthaufen abdecken.
  • Die Mülltonnen fest verschließen.
  • Ungenutztes Totholz entfernen.

Tipp: Totholz und alte Bäume bieten eine wichtige Heimat und eine Nahrungsgrundlage für zahlreiche nützliche Insekten und Vögel. Sie sollten in jedem umweltfreundlichen Garten einen Platz haben.

Was tun, wenn sich doch ein Wespennest in der Nähe befindet

Befindet sich tatsächlich ein Wespennest in der Nähe von Menschen, gilt es Ruhe zu bewahren. So ein Nest ist keine dauerhafte Einrichtung und dient den Tieren nur eine geraume Zeit als Unterschlupf. Nachdem die Königin die Eier in die fünfeckigen Wabenzellen gelegt hat und die neue Generation der Insekten geschlüpft ist, wird das Nest uninteressant. Zwar kann die Population bis zum Hochsommer circa 7.000 Tiere zählen, aber nach dem Schlüpfen der Nachkommen und sobald die kalte Jahreszeit beginnt, verschwinden alle Wespen. Einzige Überlebende ist die Jungkönigin. Diese sucht im darauffolgenden Frühjahr einen neuen Platz für ein Nest und gründet einen neuen Staat.

Achtung: Wespen dürfen nicht gereizt werden. Sie können äußerst angriffslustig und gefährlich werden. Ihre Stiche sind sehr schmerzhaft und können Allergien auslösen. Befindet sich ein Nest in einem ausreichenden Sicherheitsabstand von mindestens sechs Metern, kann das Zusammenleben von Mensch und Insekt gelingen. Die Insekten stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Nähert sich jemand ihrem Nest, setzen sie duftende Pheromone frei und signalisieren den Artgenossen Gefahr. Gemeinsam verteidigen sie ihren Bau und ihren Staat.

Das eigenhändige Entfernen von einem Wespennest ist hierzulande nur mit einer offiziellen Genehmigung und von einem Fachmann erlaubt! In der Regel sind die Kosten von dem Auftraggeber der Nestentfernung selbst zu tragen. Allerdings bieten Hausratsversicherungen spezielle Schutzbriefe an, welche die Kosten für Entfernung oder Umsiedlung von Wespennestern abdecken. Die Kosten liegen bei 200 €.

Bildquelle Titelbild:

  • Riordien/shutterstock.com
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