Welche Methode eignet sich besser für den Rasen: Mähen oder Mulchen?

Ein häufig aufkommendes Thema in Bezug auf den eigenen Rasen ist bei Gärtnern die Diskussion darüber, welche Praktik sich besser für den Rasen eignet. Hierbei wird sowohl über das Mähen als auch über das Mulchen gleichermaßen debattiert. Wie bei so ziemlich allen anderen Verfahrensweisen besitzen auch diese beiden Optionen ihre Vor- und Nachteile.

Von unterschiedlichen Aspekten hängt es nun zusammen, welche Art der Pflege für den eigenen Garten gewählt werden kann. Allgemein zu sagen, welches nun die beste Wahl für den Rasen ist, gestaltet sich als nahezu unmöglich und genau aus diesem Grund scheiden sich bei dieser Frage für gewöhnlich die Geister der Gärtner.

Die wichtigsten Aspekte für einen schönen Rasenschnitt

Zunächst ist ein Rasenmäher die erste Voraussetzung, der aufgrund idealer Grundlagen einen beständigen Schnitt über die Messerbreite besitzt. Es spielt keinerlei Rolle, ob es sich dabei um einen Akku-, Benzin- oder Elektromäher handelt. Vielmehr ist das entscheidende Kriterium das Mähwerk. Wer einen besonders einheitlichen Schnitt wünscht, ist mit dem Spindelmäher bedient. Jedoch findet er in Europa kaum Verbreitung. Vielmehr überwiegt hierzuland der Sichelmäher, sofern das Messer aber scharf ist, erzielt er ein gleichartiges Ergebnis wie Erstgenannter.

Rasenmähen: Die Vor- und Nachteile

Einer der wohl wichtigsten Vorteile vom Rasenmähen sind die geringen Kosten und der minimale Aufwand im Vergleich zum Mulchen. Ein Rasen muss wesentlich seltener gemäht werden als es beim Mulchen der Fall ist. Des Weiteren ist der Rasenschnitt zur Weiterverwendung geeignet und wird hierbei von Gärtnern zum Mulchen diverser Beete benutzt. Für einen guten Kompost bietet der Rasenschnitt eine einwandfreie Beimischung. Allerdings existieren auch gewisse Nachteile. Einer davon ist wohl derjenige, dass der Rasen in ausgesprochen heißen Sommern, wie sie vor allem in den vergangenen Jahren der Fall gewesen waren, schnell austrocknet.

Gerade dann muss er über einen sogenannten Rasendünger mit Nährstoffen durchgebracht werden, denn das Gras wird nicht an jener Stelle kompostiert, so wie es beim Mulchen der Fall ist. Es ist jedoch möglich, auf natürliche Düngemittel zurückzugreifen und nicht lediglich auf Kunstdünger, wie etwa Brennesseseln.

Worauf beim Mulchen geachtet werden muss

Unzählige Rasenmäher besitzen die sogenannte „Mulchfunktion“. Hierbei wird der Fangkorb, mit dem das Gras aufgefangen wird, entfernt und mit einer für den Rasenmäher geeigneten Verriegelung geschlossen. Auf diese Weise gelangt das Gras nicht in den Auffangkorb, sondern bleibt im Gehäuse, wo es kleingehackt wird. Besteht das Interesse an einer derartigen Methode, sollte sich bereits vorher darüber informiert werden, ob der Rasenmäher auch eine entsprechende Leistung mit sich bringt. Außerdem darf das Gras nicht allzu hochgewachsen sein.

Andererseits existieren bereits eigene Mulchmäher, die genauso gut funktionieren. Logischerweise gibt es bei dieser Art von Mähern keinen Auswurf, der zunächst geschlossen werden muss.

Mulchen: Die Vor- und Nachteile

Um einen Mäher zum Mulchen nutzen zu können, darf das Gras nicht allzu lang sein. Anderenfalls ist es den Geräten unmöglich, das Gras ordentlich zu schneiden und zu zerkleinern. Sobald dicke Schichten von Mulchmaterial das Gras bedecken würden, wäre es ihm unmöglich, durch die aufliegende Schicht hindurch zu wachsen. Im schlimmsten Fall könnte es bei diesem Versuch beschädigt werden. Wenn beispielsweise Unkräuter in ihrem Wachstum behindert würden, könnte dies zu einem ernsthaften Problem für den Rasen werden. Unter Umständen steigen sowohl die Kosten als auch der Aufwand, sobald der Rasen gemulcht wird.

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Kosten können jedoch in Bezug auf die Düngung gespart werden. Der Rasen muss hierbei nicht noch darüber hinaus gedüngt werden, da über den verrotteten Grünschnitt viele Nährstoffe an die Graspflanzen zurückgegeben werden. Dies ermöglicht eine natürliche Düngung, wodurch die Aktivität von Bodenlebewesen gefördert wird. Auf der einen Seite beschleunigt es somit die Zersetzung von Mulchmaterial, doch auf der anderen Seite wirkt sie sich erfolgreich auf die Entfaltung des Grases aus. Lange wurde behauptet, das Mulchen fördert Rasenfilz. Dies ist eine Schicht aus toten Wurzeln und abgestorbenem Gras. Der Boden erhält zu wenig Luft, sobald diese Schicht dicker und kompakter ist.

Auch das Wasser kann in diesem Fall nicht mehr entsprechend abrinnen. Logischerweise fängt das Gras dann an, förmlich zu ersticken. Zwar legt sich der Mulch wie eine derartige Schicht darüber, nichtsdestotrotz kann bislang nicht nachgewiesen werden, dass ein erhöhtes Risiko der Rasenfilzbildung besteht. Innerhalb einer bestimmten Zeit entfaltet jeder einzelne Rasen solch eine Schicht. Aus diesem Grund sollte ein Rasen auch des Öfteren vertikutiert werden. Abgestorbene Pflanzenteile und Moos, aber auch unter Umständen Unkräuter mit großen Blättern werden bei dieser speziellen Methode entfernt, was dazu führt, dass der Boden wieder mit Luft versorgt wird.

Das Mähen und Mulchen in Zusammenhang mit der Landwirtschaft

Ebenso in der Landwirtschaft wird nicht auf das Mulchen und Mähen verzichtet. Allerdings findet dies in einer niedrigeren Frequenz statt als beim Rasen. Die Zusammensetzung ist hierbei eine völlig andere und auch die sogenannte Grasnarbe ist in der Landwirtschaft nicht so dicht. Hier wird entweder das Kreiselmähwerk oder der Balkenmäher genutzt, wobei Letzterer ein gezahntes Messer enthält, das sich besonders schnell hin und her bewegt. Wiederum drehen sich riesige Messerscheiben bei einem Kreiselmäher, die auf diese Weise das Gras schneiden. Das Gras in der Landwirtschaft findet eine andere Verwendung als das Gras bei einem normalen Rasen, meistens endet es als Frischfutter oder Heu.

Auch das Mulchen findet bei Äckern oder Brachflächen Anwendung. Für Traktoren existieren Mulcher, die ein Gehäuse mit unzähligen kleinen Messern besitzen. Bei der Benutzung werden diese in einer hohen Geschwindigkeit bewegt. Somit ist es möglich, zwei Arbeitsschritte in einem auszuführen: das Gras zu mähen und es zu zerkleinern. Häufiger werden Brachflächen gemulcht, sodass eine Verbuschung verhindert wird. Sollte jedoch auch in der Landwirtschaft eine Gründüngung gemulcht werden, dann kommt es dem Zweck des Gartens gleich und das Mulchmaterial sorgt somit für ergänzende Nährstoffe.

Ein Fazit zum Schluss

Die Frage, ob nun das Mähen oder Mulchen die richtige Methode für den eigenen Garten ist, muss individuell und auf den Garten abgestimmt beantwortet werden. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass der erste Schnitt der Saison entfernt werden muss, damit das Gras eine bessere Entwicklung vollzieht und auf diese Weise schon früh genügend Licht bekommt. Beim zweiten Schnitt der Saison kann dann mit dem Mulchen begonnen werden. Eine weitere Düngung fällt niedriger aus und muss meistens selbst bei einem nahrhaften Boden nicht überdies durchgeführt werden.

Zum Düngen genügt allerdings auch ein Naturkompost beziehungsweise ein eigenständig gemachter flüssiger Naturdünger, etwa aus Brennessesel hergestellt. Sollte allerdings der Rasen des Öfteren intensiv genutzt werden, fällt es womöglich besser aus, diesen zu mähen, da es bei einem verdichteten Mulchmaterial eventuell zu Schäden an der Grasnarbe kommen könnte.

Bildquelle Titelbild:

  • kurhan/shutterstock.com
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