Weißer Willi: Pflege und Pflanzung des Bienenschleierkrauts

weißer willi

Schneeweise Blütenpracht – Im Frühling erblühen auf Balkons und in Gärten wieder Blumenmeere aus strahlendem Weiß. Der „Weiße Willi“ macht seinem Namen wieder alle Ehre. Aber wo kommt diese Pflanze eigentlich her? Was müssen Pflanzenfreunde beachten, wenn sie den „Weißen Willi“ selber anpflanzen wollen? Und warum gilt die Pflanze als Freund der Bienen?

Weißer Willi: Allgemeine Informationen

Der „Weiße Willi“ trägt den lateinischen Namen „Euphorbia hypericifolia“. Er ist auch unter dem Namen „Diamond Frost“ oder „Bienenschleierkraut“ bekannt. Die Pflanze stammt eigentlich aus dem mittel- beziehungsweise südamerikanischen Raum. Sie gehört zu der Familie der Wolfsmilchgewächse und wächst in trockenen Gegenden mit einer geringen bis mäßigen Bodenfeuchtigkeit. In Europa ist sie erst seit wenigen Jahren als Balkon- und Beetpflanze verbreitet. Seinen Namen trägt der „Weiße Willi“, weil die Blüten der Pflanze von einer Vielzahl kleiner weißer Hochblätter umfasst sind. Die Blüten erblühen von Frühling bis Herbst. Die winterliche Kälte mag der „Weiße Willi“ dagegen überhaupt nicht.

Stattdessen bevorzugt die Pflanze sonnige bis schattige Plätze bei einer Temperatur, die mindestens 10°C betragen sollte. Die Blüten des Bienenschleierkrauts wachsen gerne breit und hoch, wobei die Pflanze eine Vielzahl von Verzweigungen entwickelt und unter guten Bedingungen zu einem stattlichen Busch werden kann.

Was muss für das Anpflanzen beachtet werden?

Der „Weiße Willi“ ist eine recht robuste und auch eher pflegeleichte Pflanze. Wenn sie einen Platz bekommt, der regelmäßig Sonne abbekommt und nicht zu feucht ist, dann ist sie schon zufrieden. In den kalten Monaten zwischen Oktober und Mai sollten Pflanzenfreunde den „Weißen Willi“ in einem großen Pflanzgefäß in der Wohnung unterbringen. Ein Platz am Fenster wird bevorzugt, damit das Bienenschleierkraut die wenigen Sonnenstrahlen auffangen kann, die der Winter aufblitzen lässt. Außerdem sollte man immer darauf achten, dass die Pflanze es warm genug hat.

Wenn sie zu lange einer kalten Umgebungsluft ausgesetzt wird, kann sie schnell eingehen. Darum sollte der Raum, in dem der „Weiße Willi“ überwintern soll, auch immer angenehme 10°C bis 20°C haben.

Für die Bepflanzung reicht handelsübliche Blumenerde, wie man sie in jedem Baumarkt bekommen kann. Allerdings freut sich der „Weiße Willi“ auch, wenn man ein paar Euro mehr ausgibt, um ihm eine Portion hochwertige Gärtnererde zu spendieren. Wichtig ist vor allen Dingen, dass die Blumenerde gleichmäßig bis mäßig befeuchtet wird. Übermäßige Bewässerung kann der „Weiße Willi“ nur schlecht verkraften. Seine Wurzeln gehen schnell in dauerhafter stehender Feuchtigkeit ein. Kurze Trockenperioden verträgt die Pflanze dagegen ohne Schwierigkeiten. Da sie an das Klima in Mittel- und Südamerika angepasst ist, kann die Pflanze eher in warmen, trockenen Gegenden durchhalten als in kalten und feuchten Witterungen.

Bienenschleierkraut
SirLortack/shutterstock.com

Wer auf Nummer sicher gehen will, der befeuchtet die Blumenerde immer wieder, wenn sie schon leicht antrocknet. Um dem „Weißen Willi“ etwas Gutes zu tun, muss die Pflanze regelmäßig gedüngt werden. Eine einfache Lösung hierfür ist ein Langzeitdünger beispielsweise in Form von Düngerstäbchen. Ansonsten bietet sich aber auch eine wöchentliche Versorgung mit einem Flüssigdünger an, damit die Pflanze die für sie erforderlichen Mineralien erhält.

Umzug in den Garten: Was ist wichtig?

Wer seinen „Weißen Willi“ in den wärmeren Jahreszeiten an die frische Luft setzen möchte, der sollte dafür den geeigneten Zeitpunkt abwarten. Auch wenn das Wetter draußen schon freundlich wirkt, können die Nächte im Frühling noch sehr kalt werden und vereinzelt Frost bringen. Erst, wenn die Temperaturen auch nachts hoch genug sind, kann man den „Weißen Willi“ ohne Bedenken aus seinem Sommerquartier nach draußen verpflanzen. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass ein Platz für die Pflanze gefunden wird, der ihr genügend Sonne bietet. Es ist nicht schlimm, wenn das Bienenschleierkraut an seinem Standpunkt auch Schatten abbekommt.

Wichtig ist allerdings, dass es zwischendurch auch immer wieder warme Sonnenstrahlen tanken kann, um richtig aufblühen zu können. Als Pflanzgefäß im Garten kann nahezu jeder Blumentopf, Blumenkasten oder auch eine Pflanzschale verwendet werden. Das Anpflanzen in einem Blumenbeet ist auch möglich, bietet sich aber nicht an, weil die Pflanze spätestens im Herbst wieder ausgegraben werden muss, damit man sie in ihr warmes Winterquartier bringen kann. Möchte man den „Weißen Willi“ zusammen mit anderen Pflanzen in einem Blumenkasten anpflanzen, hat man eine große Auswahl.

Bienenschleierkraut verträgt sich mit nahezu allen Pflanzen, die viel Sonnenschein und eine mäßige Bewässerung bevorzugen. So kann der „Weiße Willi“ zum Beispiel perfekt mit Geranien, Husarenköpfchen oder Purpurglöckchen angepflanzt werden.

Weißer Willi: Ein Paradies für Insekten

Der „Weiße Willi“ bildet unter guten Bedingungen in seinem Buschwerk viele Blüten aus. Diese stellen für Bienen und Insekten wie Schmetterlinge oder Marienkäfer ein wahres Bankett dar. Im Sommer kann man ein fleißiges Umherschwirren von Insekten beim „Weißen Willi“ beobachten. Das hängt auch damit zusammen, dass die dichten Blätter einen natürlichen Sichtschutz darstellen, der die Insekten vor eventuellen Fressfeinden beschützt. Zudem behält das Bienenschleierkraut sein weißes Leuchten den ganzen Sommer über, weil die Pflanze sowohl von Insektenfraß als auch von Krankheiten verschont bleibt.

Sollte sich doch mal eine Raupe oder ein anderes hungriges Insekt am „Weißen Willi“ versuchen, werden sie sich schnell eine Magenverstimmung holen. Denn das Bienenschleierkraut ist ein Abkömmling der Wolfsmilchgewächse. Somit produziert die Pflanze eine dickflüssige milchige Substanz, die für gefräßige Insekten giftig ist. Auch Menschen sollten die Flüssigkeit vermeiden, weil sie gesundheitsschädlich ist.

Kann der „Weiße Willi“ kultiviert werden?

Es ist relativ einfach sich ein paar Ableger vom „Weißen Willi“ zu ziehen. Der ideale Zeitpunkt liegt Ende August beziehungsweise Ende September, kurz bevor die Pflanze wieder in ihr Winterlage umzieht. Man schneidet sich einfach die gewünschte Anzahl an Trieben ab. Jeder Trieb sollte mindestens eine Länge von 10cm haben. Die einzelnen Triebe pflanzt man dann in einzelne Blumentöpfe oder andere Pflanzgefäße ein. Es dauert ca. 4 Wochen, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Die Gefäße mit den Trieben können dann problemlos ins Haus geholt werden, um dort zu überwintern. Dabei ist es für die jungen Triebe wichtig, dass sie viel Sonne abbekommen und dass sie es warm genug haben.

Ihre Blüten bekommen die Ableger vom „Weißen Willi“ dann Mitte April bis Anfang Mai. Zeigen sich die ersten typischen Blüten, dann ist das ein gutes Zeichen dafür, dass auch die Ableger wieder nach draußen gebracht werden können, um den Frühling und den Sommer im Freien zu genießen.

Bildquelle Titelbild:

  • Ryzhkov Oleksandr/shutterstock.com
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