Silberblatt (Lunaria): Richtig anbauen, pflegen und vermehren

silberblatt

Das Silberblatt gehört zu den attraktivsten Pflanzen. Vor allem im Herbst und Winter schmücken die getrockneten Samenstände den Garten und verbreiten einen ganz besonderen Zauber. Dabei ist die Pflanze leicht zu pflegen. Von uns erhalten Sie interessante Infos über das Silberblatt, die richtige Pflege, den Anbau und die Vermehrung.

Wissenswertes über das Silberblatt

Das Silberblatt ist auch unter den umgangssprachlichen Bezeichnungen: Judas- Silberling, Judas-Pfennig, Silbertaler oder Garten- Mondviol bekannt. Seine ursprüngliche Heimat ist das mediterrane Südeuropa. Doch seit geraumer Zeit ist es auch aus unseren Breitengraden nicht mehr wegzudenken. Beim Silberblatt handelt es sich um eine zweijährige, beziehungsweise einmal überwinternde Gewächs. Es sind drei Arten bekannt:

  • Das einjährige Silberblatt (Lunaria annua)
  • Das ausdauerndes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Lunaria telekiana (wächst nur in Albanien)

Hierzulande sind das einjährige Silberblatt und das ausdauerndes Silberblatt zu finden. Der Unterschied der beiden Arten ist besonders an den Samenständen zu erkennen. Während die Schoten des ausdauernden Silberblattes lanzenförmig sind, zeigen die Schoten der einjährigen Pflanze eine eiförmige bis runde Form. Letztere zählt in unseren Gärten zu den beliebtesten Zierpflanzen. Sie sät sich selbst aus und wächst auch in Parks, Wäldern oder an Wiesenrändern. Da das Gewächs auch in für sie untypischen Gebieten vorkommt, wurde es den Neophyten zugeordnet.

Das Silberblatt kann eine Wuchshöhe von ungefähr 30 bis 100 cm erreichen. Es zeigt ein krautiges Wachstum und bildet im ersten Jahr die Grundblätter aus. Von April bis Mai bekommt es je nach Art weißliche oder blau bis rotviolette Blüten. Die Fruchtstände besitzen große, ovale bis annähernd rund geformte Fruchtscheidewände. Dabei handelt es sich um flache Schoten mit einem Durchmesser von 2 bis 5 Zentimetern. In ihnen gedeihen mehrere Samen für die Vermehrung der Pflanze. Platzt eine der Schoten auf, fallen die Samen auf die Erde und keimen. Außerdem kommt der reizvolle silbern schimmernde Innenbereich zum Vorschein.

In der Regel sind die geschlossenen Schoten der eigentliche Grund für den Anbau der Zierpflanze im Garten. Diese bleiben auch nach dem Entfernen der Pflanzenstängel lange daran haften und wirken äußerst dekorativ. Sie eignen sich hervorragend zum Verschönern von trockenen Gestecken, Sträußen und Kränzen.

Nicht zuletzt ist das Silberblatt ein wichtiges Gewächs für die Umwelt. Die Blüten sind eine beliebte Weide für Insekten. Tagsüber sind die Blütenblätter fast oder ganz geschlossen. Doch in der Nacht öffnen sie sich und ein starker Duft strömt aus. Dieser lockt vor allem die nachtaktive Falter an. Auf diese Weise sorgt die Pflanze für ihre Bestäubung und die Erhaltung ihrer Art.

Silberblatt im Garten anbauen

Das Silberblatt gehört zu den sehr wuchsfreudigen Gewächsen und verträgt sich auch mit den Nachbarn gut. Bei der Aussaat werden die Samen direkt ins Freiland gelegt. Der ideale Zeitpunk ist im Frühjahr, nach dem Frost und wenn der Boden schon etwas aufgewärmt ist. Der richtige Standort sollte halbschattig, aber mit ausreichend Lichteinfall versehen sein. Ein geeigneter Platz ist unter lichten Sträuchern oder Laubbäumen. Die Erde sollte feucht und durchlässig und der pH- Wert neutral bis leicht kalkhaltig sein. Am wohlsten fühlt sich die Pflanze in einem milden Klima und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Der richtige Abstand zu den anderen Pflanzen beträgt die halbe Wuchsbreite von circa 40 Zentimetern.

Der Anbau Schritt für Schritt

  1. Den Boden mit einer Harke gut durcharbeiten. Gleichzeitig alle Kräuter, verbrauchte Wurzelteile, Steine und ähnlichen Materialien entfernen.
  2. Die richtige Konsistenz ist durchlässig und locker. Bei schweren Böden etwas Sand untermengen.
  3. Den Boden mit Kompost und Hornspäne bereichern.
  4. Die Erdoberfläche mit einem Gartenrechen gleichmäßig eben rechen.
  5. Drei bis vier Zentimeter tiefe Furchen in den Boden formen.
  6. Die Samen im Abstand von circa fünf Zentimetern in die Furchen legen und leicht mit Erde abdecken.
  7. Den Boden mit Mulch versehen und dadurch für eine gute Wasserspeicherung gegen eine rasche Austrocknung sorgen.
  8. Den Boden gut befeuchten.

Das Silberblatt benötigt in jeder Wachstumsphase ausreichend Feuchtigkeit. Am besten sollte der Boden dauerhaft feucht gehalten werden. Allerdings ist Staunässe zu vermeiden. Besonders die jungen Pflanzen benötigen für eine kräftige Entwicklung ausreichend Licht. Da die Gefahr des Vertrocknens und Verbrennens besteht, sollte eine direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Erhalten die Pflanzen zu wenig Licht, suchen sie es und bekommen dünne Triebe. Bei Bedarf können die starken Jungpflanzen vorsichtig aus dem Boden genommen und an eine andere Stelle gesetzt werden.

lunaria annua
solosergio/123RF.COM

Die richtige Pflege für ein gesundes Silberblatt

Stimmen die Bedingungen bildet das Silberblatt reichlich Wurzeln aus und verankert sich fest im Gartenboden. Im gleichen Wachstumsjahr entsteht eine kräftige Blattrosette und bald entstehen Blüten, Schoten und zahlreiche Samen. In dieser Entwicklungsphase ist der Wasserbedarf der Pflanze hoch. Herrscht langfristige Trockenheit, könnte dies ihr Tod bedeuten. Neben der Feuchtigkeit, benötigt das Silberblatt eine ausreichende Nährstoffversorgung. Ist der Boden grundsätzlich nährstoffreich, reicht eine Düngung im Frühjahr und während der Wachstumsphase aus. Zu empfehlen ist ein organischer Langzeitdünger aus Hornspäne und reifem Kompost.

Hierbei spielt der Stickstoff eine wichtige Rolle. In der kalten Jahreszeit sterben die oberirdischen Blattteile fast vollständig ab und die Pflanze kann im Frühjahr abgeschnitten werden.

Die Vermehrung gelingt auf einfache Weise

Stimmen die Bedingungen, breitet sich das Silberblatt durch Selbstaussaat aus. Um die selbstständige Vermehrung zu verhindern, müssen die Samenstände vor dem Ausreifen entfernt werden. Da die Samen noch lange nach der Trennung von der Mutterpflanze keimfähig bleiben, sollte die Entsorgung auf den Komposthaufen unterbleiben. Ansonsten werden die Samen mit dem Kompost ausgebracht und es entwickeln sich neue Pflanzen. Die manuelle Entfernung von gleich mehreren Samen gelingt am besten durch das Einpacken der Schoten. Dazu wird ein Kunststoffbeutel über die Samenstände gestülpt und die Blütenstiele abgeschnitten. Nun können die Samen mühelos entfernt und ausgesät oder aufbewahrt werden.

Das Silberblatt in der kalten Jahreszeit

Das Silberblatt ist vor allem in Herbst und Winter.eine Augenweide. Legt sich Reif auf die Schoten, glänzen sie wie Silbertaler im Licht. Gesunde Exemplare können über den Winter stehen bleiben und den meist kargen Garten schmücken. Besonders zarte Exemplare vertragen zum Schutz gegen die Kälte etwas Laub am Boden.

Schädlinge und Krankheiten

Das Silberblatt gehört zu den robusten und widerstandsfähigen Pflanzen. Es sind keine Krankheiten bekannt und auch Schädlinge wie Läusen oder Pilze befallen sie selten. Der bekannteste Schädling ist die Raupe des Aurorafalters. Dieses Insekt ernährt sich von der Pflanze kann sie schon mal kahl fressen. Trotzdem lohnt sich die Bekämpfung durch chemische Mittel nicht. Stattdessen stärkt eine gute Pflege die Abwehrkräfte der Pflanze und schützt sie gegen die Falter.

Fazit

Das Silberblatt sieht nicht nur das ganze Jahr über schön aus, sondern duftet auch gut und dient den Nachtfaltern als Nahrung. Die Pflege und Vermehrung ist einfach. Einmal in den Garten gepflanzt, bleibt die Pflanze das ganze Jahr über eine Zierde. Damit sie nicht verwildert, sollte sie in ihrem regen Wachstum gezügelt werden. Nicht zuletzt kann das Silberblatt ein wertvolles Dekoelement im Haus werden. Ihre pergamentartigen und flachen Schoten mit dem silbernen Schimmer verleihen jeder Deko ein zartes und zugleich edles Aussehen.

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