Für viele klingt es wie ein Traum: Das Haus schlüsselfertig bauen zu lassen, ist eine beliebte Methode zum Bau eines Eigenheims. Doch damit aus dem Traum vom Haus kein Alptraum wird, muss der Vertrag sorgfältig gelesen werden – vor der Unterschrift! Wir verraten, auf welche Punkte Käufer achten müssen.
Schlüsselfertig: Was heißt das denn genau?
Im Prinzip kann in ein schlüsselfertiges Haus sofort nach der Bauphase eingezogen werden. Daher der Begriff schlüsselfertig: Er suggeriert, dass der Besitzer nur noch den Schlüssel ins Schloss stecken muss. Doch da dieser Begriff rechtlich nicht geschützt ist, gibt es hier viele Abstufungen. Und je nachdem, was im Vertrag steht, kann eben nicht sofort eingezogen werden, und zu zusätzlichen Kosten kommt es auch häufig. Denn einige Anbieter verwenden Zusätze wie „schlüsselfertig ohne Böden“ oder „schlüsselfertig ohne Elektrik“. Für diese Dinge werden im Anschluss erneut Zeit, Geld und Material fällig.
Augen auf beim Hauskauf
Daher muss vor dem Vertragsabschluss intensiv mit der Baufirma abgesprochen werden, welche Leistungen im Hausbau inbegriffen sind. Wer schlüsselfertig baut/bauen lässt, möchte meist nicht viel selbst machen – sei aus Mangel an Zeit, handwerklichem Talent oder aus anderen Gründen. Daher ist es sinnvoll, tatsächlich alle Arbeiten bis zum bezugsfertigen Stadium mit in den Vertrag zu nehmen.
Dann nämlich muss man sich selbst um wirklich wenig kümmern. Zudem bleiben so die Kosten übersichtlich. Möchte man Baustoffe, Fenster, Türen, Badewanne oder anderes von einer bestimmten Firma, muss das vor dem Vertragsabschluss gesagt werden: Die entstehenden Mehrkosten müssen in diesem Fall in den Vertrag aufgenommen werden.
Übersichtliche Kostenauflistung
Sind all diese Dinge geklärt, kann sich der Bauherr zurücklehnen: Denn durch die bereits im Voraus geklärten Kosten kann man sehr sicher davon ausgehen, dass die Rechnung am Ende nicht stark vom Kostenvoranschlag abweicht. Die Termine von Handwerkern und anderen Beteiligten werden durch die Baufirma koordiniert, genau wie der Einkauf des nötigen Materials und anderer Dinge.
Welche Pflichten habe ich als Bauherr?
Auch wenn das schlüsselfertige Bauen sehr entspannt ist – ein paar Pflichten gibt es für den Bauherren auch in diesem Fall. Dazu gehört unter anderem das Versorgen der Baustelle mit dem nötigen Wasser und Strom. Zudem muss eine problemlose Zufahrt zum Baugrundstück gewährleistet sein, genau wie ausreichend Platz für Baumaschinen und ähnliches sowie Parkplätze für die Bauarbeiter, Architekten und andere Mitarbeiter.
Damit die Wunschvorstellung des Hauses später mit der Realität übereinstimmt, sollten auch regelmäßige Besuche auf der Baustelle ermöglicht werden. So kann der Bauherr sich selbst überzeugen, dass alles seinen Gang geht, die richtigen Materialien verarbeitet werden und der Bau tatsächlich in der abgesprochenen Zeit vollendet wird. Zudem sieht man so bereits vor dem Einbau, ob die richtigen Türen, Fenster, Fliesen und Farben geliefert und verarbeitet wurden.
Bildquelle Titelbild:
- Danwood
