Kabel im Garten verlegen: Gefahrlos, unauffällig und dauerhaft

kabel im garten verlegen

Haus- und KleingärtnerInnen sprudeln immer wieder voller Ideen, wie sie ihre grüne Oase umgestalten und weiter verschönern können. Dazu gehört beispielsweise auch der Sitzplatz, der von einer Pollerleuchte erhellt werden soll oder die LED-Illumination, die zauberhafte Lichteffekte in den Steingarten zaubert. Es gibt nur ein Problem – woher kommt der Stromanschluss?

Den Garten wieder aufzugraben wäre zwar eine Lösung. Sie ist aber mit vielen Beschädigungen an der Bepflanzung und an Wegen verbunden. Lässt sich die Stromversorgung nicht auch oberirdisch, elektrotechnisch sicher und nahezu unsichtbar herstellen? Wir geben Ihnen dazu einige wichtige Antworten.

Kabel im Garten verlegen: Der mechanische Schutz muss sichergestellt sein

Es gibt in der Elektrotechnik zwei grundlegend verschiedene Arten von Kabeln. Dies sind einerseits solche mit massiven, also eindrähtigen Adern. Sie sind preisgünstig und werden deshalb in der Elektroinstallation am häufigsten verwendet. Andererseits gibt es aber auch Kabel mit flexiblen, also mehrdrähtigen Adern, die landläufig unter den Begriffen Gummikabel oder Litze bekannt sind. Diese sind teurer und werden deshalb nur dort eingesetzt, wo es notwendig ist.

Wenn Sie in Ihrem Garten ein Kabel oberirdisch verlegen wollen, ist es an verschiedenen Stellen wie beispielsweise dem Übergang von der Hauswand zur Pergola ständigen Bewegungen durch Wärmeausdehnung, Windlast und so weiter ausgesetzt. Ein Kabel mit massiven Adern wie NYM oder NYY kann diese Bewegungen nicht ausgleichen, und früher oder später brechen die Adern. Ein flexibles Kabel mit Gummimantel wie H05RN-F oder H05RF-F kann das.

Fazit: Kabel mit massiven Adern dürfen nur dort verlegt werden, wo sie auf ihrer gesamten Länge vor Bewegungen geschützt sind. Alle Kabelverlegungen, die von Bewegungen betroffen sein können, müssen mit flexiblen Leitungen ausgeführt werden.

Die Spannung macht den Unterschied

Nicht jedes Kabel ist für jede Spannung geeignet. Im Allgemeinen gilt, dass bei einer Netzspannung von 230 Volt der Mindestquerschnitt 1,5 qmm betragen muss. Außerdem muss die Isolation des Kabels eine entsprechende Spannungsfestigkeit aufweisen. Die vier genannten Kabeltypen erfüllen diese elektrotechnischen Anforderungen. Einfach isolierte Stegleitungen und Klingelleitungen sind bei einer oberirdischen Verlegung mit 230-Volt-Stromversorgung lebensgefährlich.

Anders verhält es sich, wenn Sie beispielsweise eine Leitung zur Hausrufanlage am Gartentor verlegen wollen. Dort beträgt die Spannung maximal 12 Volt, und Sie können bei fester Verlegung eine Leitung JY(St)Y einsetzen. Bei flexibler Verlegung können Sie eine Leitung H05RN-F (Gummikabel) mit einem Querschnitt unter 1 qmm verwenden. Infolge des Spannungsverlustes in solchen Kleinspannungsanlagen sollten Sie jedoch den Querschnitt mit zunehmender Kabellänge größer wählen.

Fazit: Bei Niederspannung 230 Volt beträgt der Mindestquerschnitt 1,5 qmm, bei Kleinspannung kann er geringer sein.

Welche Möglichkeiten der Verlegung stehen Ihnen zur Verfügung?

a) Feste Verlegung

Solange Ihnen ein fester Montageuntergrund zur Verfügung steht, können Sie nahezu aus dem Vollen schöpfen. An der Hauswand, am Gartenhaus oder einer anderen Fläche können Sie Ihre Kabel mit Nagelschellen befestigen. Sie können PVC-Kanal verlegen oder Ihre Kabel in ein Schutzrohr aus PVC einziehen, welches Sie mit Klickschellen auf der Wand befestigen. An besonders exponierten Stellen wie beispielsweise einem Übergang ins Erdreich bei Mischverlegung schützen Sie die Kabel durch ein Stahlpanzerrohr vor mechanischen Beschädigungen.

b) Flexible Verlegung

Bei einer flexiblen Verlegung steht ein Aspekt immer im Vordergrund, und dies ist der weitestgehende Schutz des Gummikabels vor Zugbelastung. Logisch, dass es verlockend erscheint, das Kabel einfach von Baum zu Baum zu führen. Bereits beim nächsten Sturm können Sie die Quittung erhalten, indem das Kabel zerreißt. Wenn es dann nicht durch einen vorgeschalteten FI-Schutzschalter abgesichert ist, werden die freien und noch stromführenden Kabelenden zur Lebensgefahr.

Befestigen Sie ein flexibles Kabel dennoch so häufig wie möglich, beispielsweise mit Kabelbindern. Verwenden Sie keinen metallischen Bindedraht, der bei Durchscheuern des Kabels Strom führen könnte. Lassen Sie es dabei soweit durchhängen, dass es durch Bewegungen wie Sturm etc. nicht überdehnt werden kann.

c) Verlegung am Spanndraht

Nicht immer die eleganteste im eigenen Garten, aber die elektrotechnisch und fachlich sicherste ist die oberirdische Kabelverlegung am Spanndraht. Dazu benötigen Sie zwei Endpunkte von A nach B, an denen die Verlegung beginnt und endet. Das können die Hauswand und ein Mast sein oder vieles andere mehr. Zwischen beiden Punkten wird ein verzinktes Drahtseil gespannt, an dem das Kabel mit speziellen Spanndrahtschellen oder mit Kabelbindern befestigt wird. An den Enden wird das Kabel zu einem „Wassersack“ geformt, durch den es an keiner Stelle unter Zugbelastung stehen kann.

Fazit: Feste Kabelverlegung im Garten mit massiven Leitungen erfolgt auf einem festen Montageuntergrund mit Schellen, Kabelkanälen oder Installationsrohren. Flexible Verlegung von Gummikabel erfolgt mit Kabelbindern oder am Spanndraht. Bei beiden Verlegearten muss auf weitestgehende Zugentlastung des Kabels geachtet werden. Die lose Verlegung in Bäumen und Sträuchern ist völlig ungeeignet.

Elektrotechnische Sicherheit einer oberirdischen Installation im Garten

Obwohl der folgende Aspekt eine Grundvoraussetzung in den DIN-Normen ist, sollte der an dieser Stelle nochmals besonders betont werden: Oberirdische Kabelverlegungen im Garten sind ganz besonders gefährdet. Durch unsachgemäße Verlegung können sie bei einem Sturm zerreißen. Sie können versteckt verlegt oder durch den Bewuchs nicht sichtbar sein. Die Gefahr, dass sie deshalb von der Gartenschere, der Baumsäge oder anderen Gerätschaften getroffen werden ist groß.

Deshalb müssen solche Installationen generell durch einen vorgeschalteten FI-Schutzschalter abgesichert sein. Dies betrifft alle Kabelverlegungen im Niederspannungsbereich 230 Volt oder 380 Volt genauso wie Kleinspannungsanlagen (Klingel- und Hausrufanlagen), die mit einem 230-Volt-Trafo stromversorgt werden.

Bildquelle:

  • © fotolia.com – Александр Беспалый
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