Geräteschuppen selber bauen – Worauf sollte man achten?

geräteschuppen selber bauen

Die meisten Menschen, die einen Garten besitzen, kennen das Problem: Gießkanne, Rasenmäher, Gartenmöbel und andere Dinge benötigen einen sicheren Platz, an dem sie verstaut werden können, wenn man sie nicht benötigt. Würde alles offen herumstehen, sähe dies nicht nur unordentlich aus, sondern würde auch unnötig Platz beanspruchen.

Darüberhinaus brauchen viele Gartengeräte einen sicheren Stellplatz vor Wind und Wetter. Aus diesem Grund lohnt es sich, einen Geräteschuppen selbst zu errichten. Wir zeigen, wie dies auch als Hobby-Heimwerker gelingt und worauf es dabei zu achten gilt.

Geräteschuppen selber bauen: Die richtige Planung

Ehe man mit dem Bau eines Geräteschuppens im Garten beginnt, gilt es, einige Punkte zu klären. Dazu zählt vor allem, ob für die Errichtung eine Baugenehmigung erforderlich ist. Hier gibt es in Deutschland leider keine einheitlichen Regelungen, da jedes Bundesland bzw. teilweise auch die Gemeinden eigene Richtlinien vorschreiben. So benötigt man in Brandenburg und Bayern beispielsweise für sämtliche Bauten, die größer als 75 m³ sind, eine Baugenehmigung. In NRW sieht es dagegen anders aus: Hier ist die Genehmigung bereits ab 30 m³ erforderlich.

Deshalb sollte man keinesfalls auf gut Glück bauen, sondern sich immer erst bei der zuständigen Gemeinde nach eventuellen Auflagen erkundigen. Tut man dies nicht, droht im schlimmsten Fall ein Bußgeld oder der Geräteschuppen muss sogar wieder abgebaut werden.

Welche Materialien werden zum Bau eines Geräteschuppens benötigt?

Natürlich kann ein Geräteschuppen aus den verschiedensten Materialien bestehen – allerdings entscheiden sich die meisten Menschen nach wie vor für ein Modell aus Holz. Das natürliche Material fügt sich nicht nur durch seine zeitlose Optik gut in jeden Garten ein, sondern überzeugt auch durch Stabilität und Langlebigkeit. Besonders zu empfehlen ist robustes Fichtenholz, welches mit einer schützenden Lackierung versehen ist.

Genauso gut geeignet für den Geräteschuppenbau sind sägerauhe Lärchenbretter. Ein großer Vorteil ist, dass Lärchenholz gegen die Verwitterung nicht unbedingt mit Lasur behandelt werden muss. Lärche hat eine sehr dekorative Maserung und sieht durch ihre auffällige rötliche Färbung hochwertig aus. Das Lärchenholz hat eine hohe Stabilität und Strapazierfähigkeit. Die Lärche ist daher nicht nur für die Verwendung als Gartenholz geeignet, sondern in Deutschland auch als Bauholz für tragende Konstruktionen zugelassen. Wer Lärchenbretter kaufen möchte, sollte aus Gründen der Nachhaltigkeit der heimischen Lärche den Vorzug vor der sibirischen Variante geben.

Die entsprechenden Materialien sind in jedem Baumarkt erhältlich, allerdings gibt es inzwischen auch fertige Bausätze zu kaufen. Bei diesen hat man den Vorteil, dass man den Schuppen auch als Hobby-Heimwerker mit etwas handwerklichem Geschick problemlos bauen kann und man sich nicht mehr um die Auswahl und Vermessung der Materialien kümmern muss.

Deshalb ist ein Fundament für den Geräteschuppen so wichtig

Wer einen Geräteschuppen im Garten errichten möchte, sollte auf ein Fundament keinesfalls verzichten. Dieses ist allein schon deshalb wichtig, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit durch den Boden ins Innere des Schuppens gelangt und dort langfristig zu Schäden führt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Fundament anzulegen. Nicht zu empfehlen ist dabei ein klassisches Plattenfundament, da es viel Arbeitsaufwand mit sich bringt und sich meist nicht rentiert. Hierbei handelt es sich um mehrere Betonplatten, welche sich auf einem Kiesbett befinden.

Dies ist zwar stabil, gewährleistet jedoch keinen Frostschutz. Lebt man in einer kälteren Region, kann dies im Winter dazu führen, dass sich Eis ausdreht und die Betonplatten irgendwann reißen lässt. Dadurch würde die gesamte Stabilität des Schuppens beeinträchtigt werden. Besser ist es, sich für eine Betonplatte ohne Schalung zu entscheiden. Hier befindet sich die Platte unmittelbar auf der – möglichst festen – Erde. Alles, was man tun muss, ist, aus Kantsteinen einen Rahmen zurechtzulegen und diesen mit Kies zu befüllen.

Der Kies fungiert als eine Art Drainage. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Betonplatte zwar zusätzliche Kosten verursacht, dafür aber gewährleistet, dass der Schuppen auch nach mehreren Jahrzehnten noch stabil steht.

Geräteschuppen selber bauen: Worauf es zu achten gilt

Die eigentliche Errichtung des Geräteschuppens beginnt damit, die senkrechten Pfosten einzusetzen. Hierfür werden entsprechende Löcher ausgehoben, in die man die Pfähle anschließend senkrecht einbetoniert. Dabei gilt es, auf entsprechende Abstände zu achten – bei einem Bausatz sind die idealen Abstände bereits in der Anleitung vorgegeben. Möchte man den Bau selbst planen, sollte man vorher die Abstände genau ausmessen, damit später alles passt. Sind die Pfosten eingesetzt, muss zunächst der Beton trocknen. Dies dauert – abhängig von der Jahreszeit – meist zwischen zwei und drei Tagen.

Anschließend hat der Beton die sogenannte Anfangsfestigkeit erreicht. Voll ausgehärtet (Normfestigkeit) ist das Material jedoch in der Regel erst nach rund vier Wochen. In dieser Phase muss man unbedingt darauf achten, dass der Beton nicht ganz austrocknet. Idealerweise deckt man ihn mit einer Folie ab, damit er noch etwas Feuchtigkeit bewahrt. Ist der Beton komplett ausgehärtet, kann mit dem Bau des Schuppens begonnen werden. Dafür werden die Querpfosten an den senkrechten Pfosten befestigt, was meist durch Schrauben und Winkeltaschen erfolgt.

Damit die Konstruktion eine ausreichende Stabilität erhält, ist es wichtig, dass alle Querpfosten sich auf der gleichen Höhe befinden. Danach geht es darum, die Dachbalken zu befestigen. In der Regel werden für das Dach Grobspanplatten, sogenannte OSB-Platten, verwendet. Sie besitzen schlanke, lange Späne und zeichnen sich aus diesem Grund durch eine hohe BIegefestigkeut aus. Sind die Spanplatten verlegt, werden auf diesen Schindel aus Bitumen genagelt. Wer möchte, kann sich darüber hinaus für die Montage von Dachlatten entscheien, allerdings bieten sich alternativ auch Dachziegel an. Dann ist das Dach optimal vor Stürmen und Gewittern geschützt.

Wände und Fenster

Die Wände eines Geräteschuppens sollten im besten Fall mit einer Verkleidung versehen werden. Hierfür eignen sich zum Beispiel Bretter aus Fichtenholz, die man mit Hilfe von Winkeln befestigt. Auch vorgefertigte Zaunelemente aus dem Baumarkt bieten sich für die Verkleidung an. Wer seinen Geräteschuppen auch in den Wintermonaten als Aufenthaltsort nutzen möchte, kann die Wände zusätzlich isolieren. Dies bedeutet natürlich entsprechenden Mehraufwand, lohnt sich aber, wenn das Häuschen beispielsweise von Gästen genutzt werden soll.

Ob man Fenster in den Geräteschuppen einbauen möchte, bleibt einem selbst überlassen. Es empfiehlt sich jedoch, damit man nicht unbedingt auf Strom angewiesen ist – vor allem, wenn man den Schuppen ohnehin nur tagsüber nutzt. Allgemein sollte darauf geachtet werden, dass man den Schuppen in regelmäßigen Abständen gut durchlüftet. Geschieht dies nicht, können eingelagerte Textilien irgendwann einen modrigen Geruch annehmen und auch überschüssige Feuchtigkeit zieht nicht ab, was Schimmel begünstigt.

Daher gilt es, nach dem Bau eines Geräteschuppens auch dessen Pflege zu berücksichtigen. Die regelmäßige Behandlung mit einer schützenden Lasur sollte etwa alle zwei Jahre erfolgen. So behält der Schuppen auch langfristig seine gepflegte Optik und verwittert nicht so leicht.

Bildquelle:

  • © fotolia.com – Daniel Nimmervoll
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