Gartenteiche bereichern die Wohlfühloase nicht nur in optischer Hinsicht. Sie bieten unzähligen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum und tragen somit zur Artenerhaltung bei. Wer einen Gartenteich anlegen möchte, sollte die wichtigsten Regeln kennen. Am besten arbeitet es sich nach einer Checkliste, die nachfolgend erläutert wird.
Gartenteich anlegen: Die Grundlagen
In erster Linie soll der Gartenteich auf seine Betrachter einen optischen Reiz ausüben. Dazu ist es notwendig, ihn so anzulegen, dass man ihn von seinem Lieblingsplatz aus im Blick hat. Beispielsweise platziert man ihn in die Nähe der Terrasse oder eines Sitzplatzes. Wer möchte, dass sich möglichst viele Wildtiere am Gartenteich einfinden, gönnt ihm hingegen eine ruhigere Lage. Um erst gar kein Problem mit einem zu starken Algenwuchs im Gartenteich aufkommen zu lassen, ist ein Standort wichtig, der maximal fünf Stunden pro Tag von der Sonne beschienen wird.
Schon gar nicht sollte die Mittagssonne ins Wasser eindringen. Im Schatten darf der Gartenteich nicht ganztags gelegen sein, da die Wasserpflanzen sonst nicht gedeihen. Natürlich wirkt der Gartenteich, wenn eine attraktive Randbepflanzung für leichten Schatten sorgt. Je nach Gartenstil können Büsche oder Bäume mit lichtem Laub wie der Japanische Fächerahorn oder die Birke die Uferbepflanzung ergänzen. So erhält der Gartenbereich eine schönere Struktur.
Die passende Form wählen
Inwiefern die Form des Gartenteichs selbst bestimmt werden kann, hängt von der Art des Projekts ab. Vorgefertigte Modelle aus Kunststoff besitzen meist geschwungene Ränder, die sich in einen naturnahen Garten am besten einfügen. Doch auch eckige und runde Becken sind denkbar. Sie harmonieren am besten mit einer modernen Gartenanlage. Ihr Einbau gelingt besonders einfach, weil sich die Grundfläche leicht abmessen lässt. Mit einem Folienteich ist der Gartenbesitzer hinsichtlich der Form flexibel.
Ganz nach dem persönlichen Geschmack kann ein maßstabgetreuer Entwurf angefertigt werden, der sich später praktisch umsetzen lässt. Hinsichtlich der Größe muss der Gartenbesitzer entscheiden, wie viel Raum er seinem Gartenteich bieten möchte. Ein winziger Teich wirkt in einem großen Garten verloren, während ein allzu üppiger Gartenteich auf einer kleinen Fläche keinen Platz für andere Aktivitäten lässt. Allerdings macht es Sinn, den Gartenteich nie zu klein anzulegen.
Sonst stellt sich das ökologische Gleichgewicht nur schwerlich ein und der Aufwand bei der Teichpflege erhöht sich merklich. Die Wasserqualität reguliert sich in einem großen Teich bei einem geeigneten Stand nach einiger Zeit von selbst, sofern ein übermäßiger Nährstoffeintrag ausgeschlossen werden kann. Nährstoffe, die die Wasserwerte aus der Balance bringen, werden vom Fischbesatz, von einfallendem Laub und von abgestorbenen Teilen der Wasserpflanzen produziert. Also gilt es, die vorbenannten Faktoren in Grenzen zu halten.
Gartenteich anlegen: Die Fläche abstecken und ausheben
Bevor die Erde für den Gartenteich ausgehoben wird, steckt man die Fläche ab. Am besten gelingt dies bei einer geschwungenen Teichform mithilfe des Gartenschlauchs. Anschließend legt man die einzelnen Zonen fest. Sie sind wichtig, um den Gartenteich abwechslungsreich bepflanzen zu können. Am äußeren Rand des Teichs befindet sich die Uferzone, ihr folgt die Sumpfzone. Dort gedeihen Pflanzen, die eine Wassertiefe von zehn bis 20 Zentimeter bevorzugen.
An die Sumpfzone schließt sich die Flachwasserzone an. Sie muss etwa einen halben Meter tief ausgehoben werden. In der Mitte des Gartenteichs befindet sich die Tiefwasserzone, die zwischen 80 und 150 Zentimeter tief sein soll. Für den Einsatz von Kunststoffwannen und bei steinigen Untergründen empfiehlt es sich, die einzelnen Zonen jeweils zehn Zentimeter tiefer auszuheben.
Dann nämlich kann eine ebenso dicke Schicht Sand oder Kies eingefüllt werden, die zur Stabilität des Kunststoff-Einsatzes beiträgt beziehungsweise Beschädigungen an der Teichfolie durch Steine oder Wurzeln verhindert. Bevor die weiteren Arbeiten durchgeführt werden, muss das Teichbecken mit der Wasserwaage noch einmal ausgerichtet werden.
Die nötige Technik einsetzen
Dann wird es Zeit, die Technik im Gartenteich zu platzieren. Angeschlossen wird sie erst, wenn das Becken mit Wasser gefüllt ist. Sonst würden die Pumpe und andere Elemente beschädigt werden. Beim Errichten von Fontänen und Springbrunnen ist zu beachten, dass man diese von allen Seiten seines Gartens im Blick haben möchte. Andererseits vertragen nicht alle Pflanzen von oben auf die Blätter prasselndes Wasser. Zu ihnen zählen beispielsweise die Seerosen.
Bei der Auswahl der Pumpe ist auf ein Modell mit ausreichender Leistung zu achten. Für kleinere Gartenteiche eignen sich diejenigen, die unterhalb der Wasseroberfläche installiert werden. Wer Wert auf klares Wasser legt, plant außerdem einen Filter ein, der das Wasser reinigt. Auch Beleuchtungselemente können einen Gartenteich aufwerten, zumal sich dieser dann auch zu später Stunde noch bewundern lässt.
Pflanzen für den Gartenteich auswählen
Wenn der Gartenteich attraktiv wirken soll, muss seine Bepflanzung aus mehreren Arten bestehen. Dabei sollten alle Teichzonen als Lebensräume dienen, denn dann stellt sich das ökologische Gleichgewicht am besten ein. In der Mitte des Teichs wachsen unter anderem die meisten Seerosenarten wie beispielsweise Nymphaeaceae marliacea „Carnea“, die rosafarbene Blüten präsentiert oder die blassgelbe Sorte „Chromatella“. Andere Tiefwasserpflanzen sind die Wasserähre, die Seekanne, der Froschbiss und die Wassernuss.
Nicht zu vergessen ist das Feenmoos, das im Laufe des Sommers seine Blattfarbe von Grün zu Rot wechselt, sofern es der Sonnenstrahlung ausgesetzt wird. In flacheren Zonen gedeihen ebenfalls einige Seerosen wie „Garciella“ oder „Sulphurea“ sowie der Weißbunte Kalmus, der eine Höhe von 80 Zentimetern erreicht. Auch der Froschlöffel, die Blumenbinse und die Nadelsumpfsimse gehören in diese Wasserzone. Am Teichrand fühlen sich unter anderem die Sumpfcalla, die Sumpfdotterblume und das Zypergras wohl.
Auch das Wollgras wirkt an dieser Stelle gut, insbesondere wenn ihm nach der Blüte prächtige, weiße „Haare“ wachsen. Um einen Überblick über den Bedarf an Wasserpflanzen zu erhalten, orientiert man sich an der Regel, dass im tiefen Wasser pro 12 Quadratzentimeter eine Gruppe mit Tiefwasserpflanzen vorhanden sein soll. Um das Wasser nicht zu verunreinigen, werden die Pflanzen in Pflanzkörben untergebracht. Sofern bestimmte Arten eine besondere Pflanztiefe benötigen, die von den Teichzonen nicht hergegeben wird, stellt man die Körbe auf Steine, um die Wassertiefe zu variieren.
Wasser marsch!
Beim Einlassen muss das Wasser ohne großen Druck fließen. Sonst könnte der Kies unterhalb der Teichfolie ausschwemmen. Das Teichwasser sollte aus dem Wasserhahn stammen. Wer Regenwasser aus der Tonne verwendet, riskiert eine Belastung mit allzu vielen Keimen, die der Qualität des Teichwassers schaden würden. Selbst die Wasserpflanzen könnten unter ihr leiden. In den Sommermonaten kann es passieren, dass der Wasserstand im Gartenteich deutlich abnimmt. Dann sollte frisches Wasser aufgefüllt werden. In Regenzeiten läuft der Teich über. Das austretende Wasser versickert bestenfalls in der Uferzone.
Gartenteich richtig pflegen
Befindet sich der Gartenteich im biologischen Gleichgewicht, benötigt er nur wenig Pflege. Ansonsten sind regelmäßige Teicharbeiten Pflicht wie das Entfernen von eingebrachten Materialien, Laub sowie abgestorbenen Pflanzenteilen. Wasserpflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf profitieren von einer gelegentlichen Düngung. Dazu wird ein Wasserpflanzendünger verwendet, der nach den Angaben des Herstellers zu dosieren ist.
Sofern sich Fische im Teich befinden, sollten diese nicht zu viel gefüttert werden, da nicht aufgenommenes Fischfutter verdirbt und so die Wasserqualität mindert. Im Herbst wird während des Laubfalls ein Netz über den Gartenteich gespannt. Es verhindert, dass Blätter in den Teich fallen, die man regelmäßig mühsam entfernen müsste. Sind die Bäume laubfrei, nimmt man es wieder ab, damit ausreichend Licht in den Teich gelangt. Vor dem Winter muss die Technik aus dem Gartenteich entfernt werden, damit sie keinen Schaden nimmt.
Frostempfindliche Wasserpflanzen müssen unter Umständen aus dem Teich genommen werden. Sie überstehen den Winter am besten in einem mit Wasser gefüllten Eimer, der in der frostfreien Garage aufgestellt wird. Außerdem ist es wichtig, in der kalten Jahreszeit einen Eisfreihalter einzusetzen. Dieser verhindert, dass die Wasseroberfläche des Gartenteichs vollständig zufriert. So wäre der Gasaustausch beeinträchtigt und im Teich verbliebene Pflanzen und Tiere würden leiden.