Die Flockenblume (botanisch Centaurea) passt mit ihrem Wildstaudencharakter wunderbar in einen naturnahen Garten oder in einen Bauerngarten. Sie wächst sehr gut, ist besonders robust und verbreitet sich selbst. Außerdem ist die Pflanze sehr pflegeleicht und relativ anspruchslos. Schneidet man die Flockenblume nach der Blüte zurück, belohnt sie das etwa 4 Wochen später mit nochmaligem Blühen.
Schmetterlinge und zahlreiche andere Insekten fliegen auf Flockenblumen. Die wohl bekannteste einjährige Flockenblume ist die Kornblume. Ihre kleinen blauen Blüten in sommerlichen Getreidefeldern ergeben ein typisches Bild in unserer Gegend.
Allgemeines zur Flockenblume
Die Gattung der Flockenblume gehört zur Familie der Korbblütler und umfasst etwa 500 verschiedene Arten, wovon die meisten zu den Stauden gehören. Einige Arten zählen aber auch zu den ein- und zweijährigen Pflanzen. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Flockenblume liegt hauptsächlich in Europa, Vorderasien und im Mittelmeerraum, aber auch in den Bergregionen Süd- und Mitteleuropas kommen diese Pflanzen vor. Sie wachsen vorzugsweise an Waldrändern und unter lichten Gehölzen. Im 16. Jahrhundert kamen die ersten Flockenblumen in die Gärten.
Vor allem in Bauerngärten sind sie als Zierpflanzen sehr beliebt. Die Flockenblume ist eine Rhizomen bildende Pflanze, die im Laufe der Zeit große Bestände bilden kann. Aus gärtnerischer Sicht sind besonders die winterharten, mehrjährigen Arten interessant. Hierzu zählen unter anderem die Berg-Flockenblume, die Riesen-Flockenblume und die Zwerg-Flockenblume. Die Wildformen der Flockenblume haben blaue bis violette Blüten, Züchtungen gibt es auch in Weiß, Gelb oder Rosa.
Durch ihre lange Blütezeit vom Frühsommer bis in den Herbst hinein bietet die Flockenblume vielen Schmetterlingsarten eine wertvolle Futterquelle. Unter anderem suchen der Hauhechelbläuling, der Kleine Kohlweißling und das Schachbrett die Flockenblume wegen des Nektars auf. als Futterpflanze für Raupen spielt sie hingegen kaum eine Rolle. Auch für Bienen ist die Flockenblume eine hervorragende Pflanze.
Aussehen und Charakteristik
Die Flockenblume ist eine krautige Pflanze, die sich durch ihren leicht buschigen Wuchs auszeichnet. Die Farbe des Laubs variiert dabei von Grün bis Silbrig-Grau. Je nach Sorte zeigen sich die Blüten der Flockenblume von Mai bis Oktober. Die Blütenfarben reichen von Weiß und Rosa über Gelb bis hin zu Blau und Violett. Die Form der Blüten erinnert etwas an Disteln. Die Flockenblume erreicht abhängig von der Sorte eine Wuchshöhe von 20 bis 150 cm und kann deshalb gut in jeden Garten integriert werden.

Standort und Boden
Die Flockenblume gedeiht am besten an einem sonnigen Standort, wo sie viel Platz hat, um sich ausbreiten zu können. Berg-Flockenblumen kommen auch mit einem leicht schattigen Platz gut zurecht. Die meisten Flockenblumen sind winterhart und mehrjährig. Durch ihre Ausläufer bilden sich im Laufe der Jahre große Bestände. Der wilde Charakter der Flockenblume kommt in naturnahen Gärten am besten zur Geltung. In einem gemischten Beet oder an Rändern von Gehölzen kann sie ihre Wirkung voll entfalten.
An windigen Standorten sollten höhere Sorten gestützt werden, um sie vor dem Umknicken zu schützen. Für optimale Wachstumsbedingungen sollte der Boden nährstoffreich, humos, locker und durchlässig sein. So kann die Flockenblume ihre ganze Blütenpracht entfalten. Leichte Bodenfeuchte ohne Staunässe und einen leichten Kalkgehalt vertragen Flockenblumen auch gut.
Die Flockenblume gießen und düngen
Die Flockenblume fühlt sich auf einem leicht feuchten Boden am wohlsten. Deshalb ist es gerade währen Trockenperioden wichtig, regelmäßig zu gießen. Staunässe vertragen die Pflanzen nicht. Beim Gießen sollte außerdem darauf geachtet werden, dass nur der Wurzelbereich gewässert wird. Die zarten Blüten mögen kein Wasser und gehen davon kaputt. Damit die Flockenblume üppig blühen kann, braucht sie reichlich Nährstoffe. Die erste Düngergabe erhalten bestehende Pflanzungen Anfang Mai. Neupflanzungen werden das erste Mal nach 4 Wochen gedüngt.
Alle 4 Wochen wird dann bis zum Ende der Blütezeit nachgedüngt, sodass die Pflanzen immer gut versorgt sind und reichlich blühen können. Wird die Flockenblume im Topf kultiviert, wird sie alle 14 Tage mit Flüssigdünger versorgt. Zum Düngen wird vorzugsweise ein Langzeit-Blühdünger verwendet. Er sollte Phosphorbetont sein, um die Blütenbildung optimal zu fördern. Als natürliche Düngemittel eignen sich Kompost, verrotteter Pferdemist, Hornspäne, Brennnesseljauche oder Beinwelljauche.
Pflanzen und Vermehrung
Die beste Pflanzzeit für die Flockenblume ist das Frühjahr. Die Aussaat erfolgt von Ende Februar bis Anfang März in Schalen oder Töpfen mit Anzuchterde. Wenn die Sämlinge 2 Blattpaare haben, werden sie pikiert und in einzelne Töpfchen gesetzt. Wenn die Eisheiligen vorüber sind könne die kleinen Pflanzen ins Freie ausgepflanzt werden. Die Erde im Beet sollte vor dem Einsetzen der Pflänzchen gut aufgelockert und Dünger oder Kompost eingearbeitet werden.
Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Flockenblumen sollte ungefähr 40 cm betragen. Bei gekauften Pflanzen wird genauso vorgegangen.
Wenn die Samenstände nach der Blüte nicht abgeschnitten werden, säen sich die meisten Sorten der Flockenblume selbst aus. Ebenso vermehren sie sich durch Wurzelausläufer. Ältere Exemplare der Flockenblume können im Frühjahr oder Herbst geteilt werden. dazu wird die gesamte Pflanze vorsichtig mit einer Grabgabel aus der Erde und teilt den Wurzelballen mit einem scharfen Messer. Die einzelnen Teilstücke können dann einfach wieder eingepflanzt werden.
Pflege der Flockenblume
Die Flockenblume zeichnet sich besonders durch ihre Robustheit und ihre einfache Pflege aus. Am wichtigsten sin regelmäßigen Gießen und Düngen. Ansonsten beschränkt sich der ganz Pflegeaufwand auf das Entfernen verwelkter Blüten und Pflanzenteile. Dadurch wird die Bildung neuer Blüten gefördert. Sollen sich die Pflanzen selbst aussäen, werden ein paar Blütenstände stehengelassen. Größere Pflanzen müssen eventuell abgestützt werden.
Der perfekte Schnitt
Wenn die Flockenblume nach der Blüte bodennah zurückgeschnitten wird, kann man im Spätsommer eine zweite Blütezeit genießen. Im Spätherbst erfolgt dann der Winterschnitt, bei dem die Pflanzen bis auf 10 cm zurückgeschnitten werden. Noch besser ist es für die Staude, wenn die Blätter nicht abgeschnitten werden, sondern sie sie einfach ganz normal einziehen kann. Dadurch wandern alle wichtigen Nährstoffe zurück in die Wurzeln. Im Frühjahr kann die Flockenblume dann mit voller Kraft neu austreiben. Einen Winterschutz braucht die Flockenblume nur in extrem kalten Gegenden.

Verwendung der Centaurea
Die Flockenblume ist eine attraktive Staude, die aufgrund ihres wilden Charakters für die klassische Staudenrabatte eher weniger geeignet ist. In naturnahen Gärten oder Bauerngärten kommt sie hingegen sehr gut zur Geltung. Auch in Stein- oder Kiesgärten ist die Flockenblume ein Blickfang und besticht dort durch ihre Einfachheit und Eleganz. Mit ihren Grün-Grauen Blättern bilden sie einen schönen Kontrast zu anderen Stauden. Je nach Blütezeit und Blütenfarbe kann die Flockenblume mit frühen Zwiebelblumen, Akelei, Storchschnabel, Steppensalbei, Sonnenhut, Schafgarbe oder Lupinen kombiniert werden.
Die Flockenblume kann sehr gut als Schnittblume verwendet werden, da sie in der Vase sehr lange hält. Am besten wird sie morgens vor dem Aufblühen geschnitten.
Krankheiten und Schädlinge
Die Flockenblume ist grundsätzlich sehr wiederstandfähig gegen Schädlinge und Krankheiten. Hin und wieder können an den Pflanzen Blattläuse oder Rost auftreten. In diesem Fall sollte die Pflanze mit handelsüblichen Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt werden. Ist der Sommer sehr regenreich, wird die Flockenblume manchmal von Mehltau befallen. In diesem Fall muss die Pflanze bodennah abgeschnitten werden, damit sie neu austreiben kann. Zur Vorbeugung kann die Pflanze mit einem Tee aus den Blättern des Ackerschachtelhalmes behandelt werden. Die enthaltene Kieselsäure wirkt stabilisierend und kräftigend auf die Blätter der Flockenblume.
Flockenblume: Kurze Zusammenfassung
- Die Flockenblume liebt einen sonnigen Standort.
- Platz zum Ausbreiten ist wichtig.
- Die Flockenblume wirkt in naturnahen Gärten am besten.
- Sie kann im Beet mit anderen Stauden kombiniert werden oder an sonnigen Gehölzrändern gedeihen.
- Höhere Sorten sollten an windigen Standorten abgestützt werden.
- Der Boden sollte durchlässig, locker und nährstoffreich sein.
- Ebenso wichtig ist leichte Bodenfeuchte ohne Staunässe.
- Während der Blütezeit alle vier Wochen düngen.
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