Der Name bekam das Kraut deshalb, weil es gegen den Alterungsprozess vorbeugen soll. Es wurde im Jahre 1406 im Buch „Materia Medica“ unter „Unterernährung“ vermerkt. Es war sogar bereits in der Ming Dynastie bekannt und gegen Hungersnot eingesetzt. Li Shi Zhen, ein Arzt, fand 1578 heraus, dass das Kraut auch gegen Halsschmerzen, Blutungen, Fieber, Ödeme, Traumata hilfreich ist.
Auf diesem Weg landete es schließlich in der traditionellen chinesischen Medizin, wo es in Form von Tee verwendet wird. In den Siebzigerjahren wurde es als Medizin anerkannt. 1976 entdeckten japanische Forscher die Eigenschaften des Unsterblichkeitskrauts unabsichtlich im Labor. Sie waren eigentlich auf der Suche nach einem alternativen Süßstoff.
Unsterblichkeitskraut (Jiaogulan): Botanische Herkunft
Das Unsterblichkeitskraut gehört zu den Kürbisgewächsen. Es wuchert stark (4 – 8 Meter). Es ist daher gut für Leute geeignet, die keinen grünen Daumen haben. Die Pflanze ist nicht anspruchsvoll. Sie kann auch über den Winter hindurch draußen, in einem geschützten Bereich, stehen bleiben (winterhart). Ihre Ranken sind gegabelt und teilweise behaart. Das Unsterblichkeitskraut bildet Wurzelknollen aus. Diese dienen durch Speicherung wichtiger Nährstoffe und Wasser zur Überwinterung. Die Blätter sind symmetrisch angeordnet. Sie sehen wie ein Fußabdruck aus und fühlen sich wie Papier an. Die Früchte sind glatte, runde Beeren, die je nach Reifegrad grün bis schwarz werden.
Sie vermehrt sich durch Stecklinge, Absenker oder Abtrennen von Rhizomen. Die Aussaat ist deshalb schwierig. Leider sind die Samen nicht immer keimfähig. Es dauert mehrere Wochen bis die ersten Blätter wachsen. Geerntet kann das ganze Jahr über werden. Höchste Wirkstoffkonzentration ist währen der Blütezeit. In der Natur kommt diese in Korea, Thailand, Taiwan, Japan und China vor. Dies gedeiht dort bis zu 3200 Meter über dem Meeresspiegel. Sie ist im asiatischen Raum als Volksmedizin bekannt. In Südchina ist sie in den 70er Jahren entdeckt worden. In einigen Provinzen wurden die Menschen über hundert Jahre alt.
Deswegen wurde damit begonnen, dieses Phänomen zu erforschen und stieß so auf den Tee aus dem Unsterblichkeitskraut. Die Menschen in diesen Teilen Chinas trinken ihn täglich. Für die Chinesen gehört dieser Tee zur Tradition und ist auch Teil der traditionellen chinesischen Medizin. In China wird das Unsterblichkeitskraut fast genauso häufig verwendet wie Ginseng.
Wichtig: 1991 hat die internationale TCM-Konferenz in Peking beschlossen, dass das Unsterblichkeitskraut in die 10 wichtigsten Heilkräuter aufgenommen werden soll.
Pflege bei Eigenanbau
Das Unsterblichkeitskraut lässt sich problemlos selber anbauen. Aufgrund seiner Genügsamkeit wächst es fast überall, egal ob im Garten oder auf dem Balkon, im Topf oder im Boden mit Kletterhilfe für die Ranken. Gestutzt darf die Pflanze schon werden, aber nur in Richtung Blattachse. Sie mag es am liebsten warm und feucht. Stadtluft verträgt sie nicht so gut.
Wie wird Unsterblichkeitskraut gezogen?
- Anbau mit Trieb
Zunächst wird ein Trieb abgeschnitten. Dieser wird zur Wurzelbildung in ein Glas Wasser gesteckt. Sind die ersten Wurzeln da, kann er in die Erde gepflanzt werden. Der Trieb könnte auch direkt in die Erde gesetzt werden, nur dauert es dann etwas länger.
- Anbau mit Samen
Folgendes ist dabei zu beachten:
- Jeweils 1 männliche (Samen) und 1 weibliche Pflanze (bekommen Früchte und Samen) anbauen.
- Jungpflanzen sind sehr empfindlich. Sie vertragen kein Sonnenlicht, keinen Wind sowie keinen Kunstdünger.
- Die Pflanze müssen eine gewisse Größe haben, um gepflanzt zu werden.
- Im Topf unbedingt eine Drainage einbauen.
- Beim Einsetzen leicht andrücken und nicht zu tief setzen.
- Kletterhilfe!
- Im Halbschatten ist ideal.
- Stecklinge
Es ist günstig, wenn die Triebe noch nicht verholzt sind. Diese werden in die Erde gesteckt. Die Unterseite wird eingeschnitten, damit sich die Wurzeln schneller bilden. Substrat oder Erde darüber und die Pflanze braucht nur mehr zu wachsen! Nach 20 Tagen sollten die Wurzeln ausgebildet sein. Ableger sind Ranken von 20 cm – 30 cm. Diese werden im Garten auf den Boden gelegt und beschwert. In regelmäßigen Abständen sollte gegossen werden. Ideal kann auch Erde darauf geschaufelt werden. Das wärmt sie. An diesen Stellen bilden sich nach 2 Wochen Wurzeln. Das ist dann der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen. Den ursprünglichen Trieb können Sie dann zerteilen wie Sie möchten.

Was ist generell zu beachten?
Pflanze im Topf: Beim Gießen muss darauf geachtet werden, dass die Erde nur feucht ist und keine Wasserlacken bildet. Aber Vorsicht im Sommer muss das Kraut täglich gegossen werden. Im Winter nur leicht gießen! Hier sollte schon mit Langzeitdünger oder in Stäbchenform gedüngt werden. Nach dem Winter sollte umgetopft werden, da sie sich aus Eigenschutz zusammenzieht und im Frühling ausdehnt. Es muss darauf geachtet werden, dass das alte Substrat gut entfernt wurde. Danach darf sie mehrere Wochen nicht gedüngt werden! Am besten im Winter an einem frostfreien Ort (z. B: Garage, Keller, etc.) überwintern lassen. Je schattiger, desto besser ist es für das Unsterblichkeitskraut oder noch besser aufgehängt.
Im Garten: Das Unsterblichkeitskraut muss nicht gegossen werden. Da die Pflanze sehr genügsam ist, reicht es, hie und da reifen Kompost zu verteilen. Winterschutz ist nicht erforderlich. Das Kraut liebt schattige Plätze und „hält sich gerne in der Nähe anderer Pflanzen auf“. Gefahren für die Pflanze: Nur wenn das Substrat im Topf zu feucht oder trocken ist, nimmt die Pflanze Schaden. Selten gibt es Schädlinge, dann handelt es sich aber um Blattläuse, Spinnenmilben, Nacktschnecken.
Unsterblichkeitskraut: Wirkstoff/ Inhalt
Dieses Kraut gilt als adaptogenes Gewächs. Das bedeutet, dass es über die Wirkstoffe den Körper reguliert (Aufbauen oder Dämpfen). Es enthält 82 Saponine. Das ist fast 3 Mal so viel wie im Ginseng, der nur 28 Saponine besitzt. Gypenosiden, Flavonoide, Polysaccharide (Einfachzucker), Vitamine, Spurenelemente (Zink, Magnesium, Eisen), Proteine sind weitere wertvolle Inhaltsstoffe.
Wirkung und Nebenwirkungen
Das Unsterblichkeitskraut verfügt über eine große Bandbreite von positiven Wirkungen auf den menschlichen Körper. Zunächst ist das Kraut entzündungshemmend, entgiftend, immunstimulierend sowie antimykotisch. Es bindet Cholesterin (Blutfett). Zahlreiche Antioxidantien (Flavonoide) fangen freie Radikale ein. Das Unsterblichkeitskraut unterstützt die Zellregeneration. Viele chronische Erkrankungen lassen sich mit diesem Naturmittel lindern (chronische Bronchitis).
Es kann gegen Stress (entspannen oder anregen der Nerven) und Schlafprobleme helfen. Es wird ihm auch krebshemmende Eigenschaften nachgesagt (Bildung des Enzyms Superoxiddismutase). Das Kraut wirkt blutreinigend und fördert die Durchblutung. Darüber hinaus senkt oder erhöht es Cholesterin /Blutzucker/Blutdruck je nach Art der Anwendung. Es hilft bei Husten und Erkältungsbeschwerden. Es stärkt das Herz sowie die Abwehrkräfte und verbessert die Reflexe, die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit sowie die Ausdauer.
Hinweis: Jedes Heilkraut wirkt bei jedem Menschen anders. Daher muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er es nimmt oder nicht.
Verwendungszwecke der Pflanze
In der Küche wird das Kraut als Salat, Gemüse oder Tee verwendet. Da die Blätter essbar sind, können sie unbedenklich verzehrt werden (Belag für Brot oder als Salat, als Ersatz für Kaugummi, zum Würzen (Lakritz Ersatz) etc.). Der Geschmack erinnert an Lakritze. Kurz nach der Blüte ist der bittersüße Geschmack in den Blättern am stärksten.
- Teezubereitung:
Hierbei werden die Blätter gepflückt, dann an einem warmen und trockenen Ort getrocknet. 5 Blätter werden mit heißem Wasser übergossen. Tipp: Kein kochendes Wasser nehmen! 5 – 10 Minuten ziehen lassen! Hinweis: Es gilt als Novel-Food (da es als nicht für den Verzehr geeignet ist laut der EU, daher ist es nicht frei im Handel erhältlich) und deshalb gibt es wenig Auswahl in den Geschäften. Wenn sie sich eine Pflanze kaufen und die Blätter für sich selber verzehren wird keiner etwas sagen.
Der Tee schmeckt leicht süß, kann aber leider sehr schwanken von Pflanze zu Pflanze oder wenn das Wasser zu heiß wahr manche schmecken nach Anis manche leicht herb süßlich, wieder andere nach Lakritze, die jungen Blätter sind meistens süß.
Anwendungsbeispiele des Unsterblichkeitskrauts
- Zum Abnehmen: Da die Pflanze wie Zucker Energie liefert, aber keinen Heißhunger erzeugt. Der Blutzuckerspiegel bleibt gleich.
- Bei erhöhten Blutfettwerten (Cholesterin): Vorbeugend bei bestehendem Thrombose-Risiko sowie Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko, da die Wirkung durchblutungsfördernd ist.
- Bei Bluthochdruck
- Krebs: Das Kraut wird begleitend zur Strahlentherapie eingesetzt, da es die Bildung der weißen Blutkörperchen fördert. Die Pflanze ist noch zu unerforscht, um nachweisen zu können, ob es auch bei Krebs hilft.
- Schwächegefühl/Müdigkeit/Schlaflosigkeit
- Asthma, Bronchitis
- Entzündung des Magen-Darmtraktes
- Stress/Nervosität
- Vergesslichkeit/Altersbeschwerden
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