Die Selbstversorgung liegt wieder voll im Trend. Immer mehr Menschen entdecken die Freuden des eigenen Anbaus (wieder) für sich. Das hat auch etwas mit einer veränderten Lebensmittelindustrie zu tun. Dieser Artikel zeigt, wie man durch Selbstanbau glücklicher und gesünder leben kann.
Abnehmen durch Selbstversorgung?
Ein großes Problem unserer heutigen Zeit resultiert ironischerweise aus unserem Wohlstand: Weil wir immer und jederzeit tolles Essen haben können, greifen wir auch immer öfter zu. Oftmals missachten wir dabei die Signale unseres Körpers und essen etwa nur aus Gewohnheit oder aus Appetit, nicht aber, weil wir wirklich Hunger haben. Wer dieses Gefühl kennt, wird es nur schwer los, denn hierbei handelt es sich um einen psychologischen Mechanismus, der ganz ähnlich funktioniert wie eine Sucht. Eine gute Möglichkeit, sich das „Essen aus Langeweile“ abzugewöhnen ist ein vorübergehendes Intervallfasten.
Dabei verzichtet man für einige Tage fast vollständig auf Essen, um dann ein paar Tage darauf wieder wie gewohnt Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Nach einer Weile weiß man wieder, wie sich richtiger Hunger anfühlt und wie viel man eigentlich essen muss, um eine richtige Sättigung zu erlangen.
Die Selbstversorgung kann eine weitere Methode sein, um wieder mehr Bewusstsein bei der Ernährung zurückzuerlangen. Wer etwa Obst und Gemüse nur noch aus dem eigenen Garten zu sich nimmt, greift nicht mehr bei jedem Einkauf zu. Gleichzeitig weiß man seine Nahrung auch wieder mehr zu schätzen, wenn man über Wochen und Monate beobachten konnte, wie sie langsam reift und schließlich geerntet werden kann. Und ein Nebeneffekt ist unzweifelhaft: Obst, Gemüse, Kräuter und andere Dinge, die im eigenen Garten angebaut wurden, sind garantiert „bio“ und pestizidfrei, ergo deutlich gesünder als die meisten Supermarktprodukte.
Wie organisiert man die Eigenversorgung?
Es ist nicht schwer, einige robuste Obst- und Gemüsesorten zu pflanzen und sich gelegentlich davon zu ernähren. Komplizierter wird es, wenn man seine Ernährung wirklich hauptsächlich auf die Selbstversorgung umstellen möchte. Der Jahresbedarf an Kalorien für eine Person lässt sich heutzutage kaum noch über einen Eigenanbau decken – hierzu bräuchte es schon größere Felder und eine Vollzeit-Bereitschaft für den Ackerbau. Unter den gegebenen Bedingungen ist eine solche Lebensweise eher unrealistisch, sie ist nicht mit der modernen Marktwirtschaft kompatibel.
Dennoch kann man versuchen, Teile seiner täglichen Ernährung so gut wie möglich durch den Selbstanbau zu unterstützen bzw. zu ersetzen. Für einen kleinen Salat pro Tag aus eigenem Anbau braucht es tatsächlich nicht viel Fläche, zur Not ließe sich das sogar auf einem Balkon in der Stadt realisieren (wobei hier gilt: jede Ernte sollte gut abgewaschen werden!). So ernährt man sich langfristig ein Stück gesünder und spart obendrein auch noch Geld.
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