Biologische Schädlingsbekämpfung: Welche Möglichkeiten gibt es?

Jeder Gärtner – egal ob Amateur oder Profi – hat es früher oder später einmal mit Schädlingen zu tun. Ist der Befall bereits fortgeschritten, ist die Bestürzung groß und guter Rat teuer. Pestizide kommen gerade umweltbewussten Gärtnern nicht ins Haus. Aber es gibt auch biologische Alternativen.

Nützlinge zur biologischen Schädlingsbekämpfung

Zu beinahe jeder Kraft hat die Natur ein Gegengewicht eingerichtet. So gibt es so gut wie keinen Schädling, der nicht auch einen natürlichen Feind hat. Diese natürlichen Feinde nennt man Nützlinge. Sie können anstelle von Giften eingesetzt werden, um Schädlinge gezielt zu bekämpfen – ohne die Pflanzenwelt dabei zu schädigen. Ein großes Problem vieler Gärtner sind etwa kleine Fliegen in der Blumenerde. Hierbei kann es sich beispielsweise um die bekannte Trauermücke handeln. Gerade bei Zimmerpflanzen ist das ärgerlich, denn die Insekten vermehren sich sehr schnell und bevölkern schnell die gesamte Wohnung.

Gegen Trauermücken helfen sogenannte Nematoden. Nematoden sind wirbellose Fadenwürmer, die so klein sind, dass man sie mit dem menschlichen Auge kaum erkennen kann. Sie werden besonders gern zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. In größeren tierischen Organismen können sie sich ablagern und das Tier somit töten – so etwa auch bei Trauermücken, Erdasseln, Junikäfern und anderen Insekten. Nematoden vermehren sich so lang, wie sie neue Schädlinge finden. Finden sie keine mehr, ziehen sie weiter. Die Nematoden brauchen relativ wenig, um sich wohl zu fühlen.

Ein wenig feuchte Erde reicht vollkommen aus, damit sich die Würmer fortbewegen und vermehren können. Einen Trauermückenbefall haben sie unter Umständen bereits nach wenigen Tagen „gelöst“.

Biologische Schädlingsbekämpfung: Immer gezielt einsetzen!

Auch wenn die Methode der biologischen Schädlingsbekämpfung auf dem ersten Blick wie eine willkommene Alternative zur rigorosen Schädlingsbekämpfung mit Pestiziden aussieht, sollte man auch hier Vorsicht walten lassen. Zwar können Nützlinge wie die Nematoden relativ gefahrlos eingesetzt werden, andere Nützlinge jedoch verbreiten sich nach erfolgreicher Schädlingsbekämpfung ihrerseits weiter und können ein vorhandenes Ökosystem empfindlich beeinflussen. So sind viele Fälle bekannt, in denen extrem resistente Nützlinge wie etwa Kaninchen nach erfolgreichen Einsatz weiterzogen und sich unkontrolliert vermehrten.

Diese Nützlinge können dann zur Plage werden. Es empfiehlt sich daher, vor dem Einsatz von Nützlingen mit einem Experten zu sprechen. Die Bedingungen für die Nützlinge müssen gut sein, sollten aber nicht dauerhaft optimal gehalten werden, damit sich diese nicht selbst im exorbitanten Ausmaß weiter verbreiten.Wird die biologische Schädlingsbekämpfung kontrolliert und mit Sachverstand eingesetzt, kann sie eine extrem effektive und umweltfreundliche Alternative zum Einsatz von Pestiziden sein.

Pestizide sind zwar effektiv, ziehen aber nicht selten die komplette Umwelt in Mitleidenschaft und schaden in gewissen Konzentrationen nicht zuletzt auch dem Menschen. Dem ist die Methode der biologischen Schädlingsbekämpfung in vielen Fällen vorzuziehen.

Bildquelle:

  • ArtCookStudio/shutterstock.com
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