Quittenbaum schneiden: Das muss beachtet werden

quittenbaum schneiden

Kennen Sie das? Sie kaufen ein neues Bäumchen und freuen sich über die ersten Früchte. Spätestens im zweiten oder dritten Jahr stehen Sie vor der Frage: Braucht der Baum einen Schnitt? Welche Äste soll ich entfernen? Wann ist der beste Zeitpunkt für den Baumschnitt? Der Quittenbaum bildet dabei keine Ausnahme. Erfahren Sie in den folgenden Abschnitten, wie und wann Sie Ihren Quittenbaum am besten schneiden.

Quittenbaum schneiden – Das gilt es zu beachten

Der wichtigste Hinweis gleich vorab: Schneiden Sie die Quitte niemals im Winter. Während der kalten Jahreszeit arbeitet der Baum mit reduziertem Stoffwechsel. Das wäre prinzipiell gut für einen Rückschnitt. Anders als zahlreiche einheimische Bäume bereitet es der Quitte größere Probleme, die Schnittwunde im Winter zu verschließen. Aus diesem Grund schneiden Sie Ihren Baum am besten im März zurück.

Er befindet sich zu dieser Zeit in der Wachstumsphase und verfügt über ausreichend Kraft, um die Schnittwunde schnell zu schließen. Viele Gärtner gehen mittlerweile dazu über, auch robuste, heimische Ur-Sorten wie den Holunder gleich nach der Ernte im Herbst oder im Frühjahr nach dem Frost zu schneiden.

Die Quitte: Eine alte Sorte wird neu entdeckt

Nach dem heutigen Wissensstand zählen Quitten zu den ältesten Bäumen, die von Menschen kultiviert wurden. Die ersten Spuren führen rund 4000 Jahre zurück in den Kaukasus. Weitere traditionelle Anbaugebiete liegen in Syrien, Afghanistan und der Türkei. Die Griechen bauten Quitten um circa 600 vor unsere Zeitrechnung an. Sie gaben dem Baum ihren Namen: Quitte heißt botanisch malus cydonia; das bedeutet kydonischer Apfel. Damit zeigt sich ein Zusammenhang zur kretischen Stadt Kydonia.

Wachstum und Rückschnitt

Aufgrund ihrer Herkunft mag die Quitte kein zu kaltes Klima. Die modernen Züchtungen gelten als winterhart in Klimazonen von 5a bis 8. Die Klimazonen in Mitteleuropa liegen zwischen sechs und acht. Der malus cydonia gedeiht deshalb auch hier. Trotzdem ist die Quitte kälteempfindlich. Zwar überlebt sie Frostperioden. Späte Fröste im Frühling beschädigen jedoch ihre Blüten und mindern die Ernte merklich. In diesem Punkt zeigt sich die Quitte sensibler als andere Obstbäume.

In kühler Lage wächst der Baum nur langsam und bringt weniger Ertrag. Sie werden ihn deshalb nur minimal zurückschneiden müssen. Steht Ihre Quitte allerdings an einem geschützten, warmen Platz, dürfen Sie sich über einen unkomplizierten Baum und eine reiche Ernte freuen. Bedenken Sie dabei, dass Quitten Ihre Geduld etwas herausfordern: Sie tragen vier bis acht Jahre nach der Pflanzung die ersten Früchte. Damit der Baum Ihnen über lange Jahre Freude bereitet, braucht er regelmäßige Rückschnitte.

Den Quittenbaum pflegen ist keine Hexerei

Steht sie auf einem geeigneten Platz, gilt die Quitte als pflegeleichter und genügsamer Baum. Alle zwei Jahre eine Portion Kompost genügt. Gießen ist nur während extremer Trockenperioden notwendig. Und auch dann gilt: Seien Sie sparsam beim Wässern. Quitten mögen keine Staunässe. Quitten wachsen von selbst kronenförmig. Sie müssen also keine künstlerische Ader besitzen, um sich über einen schönen Baum im Garten zu freuen. Um die natürliche Form Ihren Wünschen anzupassen reicht es, quer wachsende Triebe zu entfernen.

Quittenbäume erreichen durchschnittlich eine Höhe von sechs bis acht Metern. Wenn Sie eine kleinere Ausgabe bevorzugen, müssen Sie häufiger schneiden. Am einfachsten orientieren Sie sich an der folgenden Regel: Sobald sich ein Äste-Dickicht entwickelt sind Sie gefragt. Nehmen Sie eine Astschere zur Hand und dünnen Sie den Wildwuchs aus. Das gilt für die Baumkrone genauso wie für Äste am Stamm.

Eine alte Bauernregel besagt: „Eine Baumkrone ist gut geschnitten, wenn man einen Hut durch die Baumkrone hindurch werfen kann.“ Die ideale Schnittstelle befindet sich oberhalb neuer Triebspitzen. Dicke, schwere Äste schneiden Sie am besten stückweise ab. So verhindern Sie, dass der Ast abreißt und eine große Schnittwunde an der Rinde entsteht.

Noch ein Hinweis zum Schluss: Sollten Sie durch den Kauf eines Grundstückes zufällig zum Besitzer eines Quittenbaums geworden sein, dürfen Sie sich darüber freuen. Die in Mitteleuropa kultivierte Quitte zählt zwar nicht zu den Obstsorten, die Sie vom Baum naschen. Rohe Früchte sind ungiftig, schmecken allerdings herb und äußerst sauer. Es lohnt trotzdem, Marmeladen, Gelees oder Kompott daraus zu zaubern. Quitten enthalten eine Menge an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen.

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